Deutschland hinkt den USA und Südkorea bei den Gründerzahlen hinterher. Trotzdem ist der Gründergeist im Land nach wie vor präsent, wie Dennis Nacken, CEO einer Privatbank, betont. Der starke Mittelstand, der eine unternehmerische DNA hat, ist ein deutliches Zeichen dafür. Allerdings zeigt sich international ein rückläufiger Trend bei den Gründungen.
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Deutschland: Mangelnde Risikobereitschaft und fehlendes Wagniskapital bremsen Gründer
Dennis Nacken, CEO einer Privatbank, betont, dass Deutschland im Vergleich zu den USA und Südkorea einen geringeren Gründergeist aufweist. Er nennt drei Gründe dafür. Erstens fehlt es Deutschland kulturell an einer ausgeprägten Aktien- und Risiko-Kultur. Zweitens steht weniger Wagniskapital zur Verfügung, was jedoch für junge Unternehmen als Startkapital benötigt wird. Drittens sind die staatlichen Anreize gering und die Bürokratie zu groß. Diese Faktoren beeinflussen die Gründungstätigkeit in Deutschland negativ.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage wirkt sich deutlich auf Gründungen aus. Oliver Meinschien, CEO der Privatbank, erklärt, dass Krisenzeiten für Gründer enorme Herausforderungen darstellen. Die Unsicherheit am Markt, die Zurückhaltung der Investoren und die begrenzte Verfügbarkeit von Kapital können das Wachstum von Start-ups beeinträchtigen. Dennoch können Gründer in Krisenzeiten auch ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen und innovative Lösungen entwickeln.
Krisenzeiten bieten Unternehmern die Möglichkeit, sich den Herausforderungen zu stellen und Bereiche zu verbessern, die in Zeiten des Wohlstands häufig vernachlässigt werden.
Scale-ups, also Unternehmen mit einem hohen Wachstumspotenzial und einer gewissen Größe, sind von den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen stark betroffen. Die hohe Inflation, hohe Zinsen und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit stellen für diese Unternehmen eine große Hürde dar. Sie müssen ihre Geschäftsmodelle und Strategien anpassen, um ihren Erfolg und ihre finanzielle Stabilität in dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation aufrechtzuerhalten.
Wagniskapital rückläufig: Interesse an Qualität und Rentabilität steigt
Gemäß Nacken ist das Wagniskapital nach einem Höhepunkt im Jahr 2021 rückläufig. Investoren richten ihr Interesse nun verstärkt auf Unternehmen, die eine hohe Qualität und Rentabilität bieten. Dies hat zur Folge, dass auch Venture Capital Fonds weniger Kapital einsammeln.
Eine große Anzahl von Firmenübergaben wird Deutschland vor eine Herausforderung stellen. Meinschien berichtet jedoch, dass viele Nachfolger von Familienunternehmen einen ausgeprägten Unternehmergeist haben.
In der heutigen Zeit stellen viele junge Menschen verstärkt den Sinn und die Bedeutung der Unternehmen in Frage, die von ihren Eltern gegründet wurden. Dies zeigt, dass der Unternehmergeist in Deutschland noch immer präsent ist, jedoch auf eine neue Art und Weise gelebt wird.
Familie und Unternehmen: Die Rolle der Privatbank als Vermittler
Mit ihrem großen Netzwerk von über 400 Familien im Bereich Family Offices fungiert die Bank als Vermittlerin zwischen diesen Familien, Unternehmen und Gründern. Sie schafft eine Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit, um gemeinsame Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.
Family Offices, die nach Direktinvestitionen suchen, finden in der Privatbank einen kompetenten Ansprechpartner. Insbesondere Start-ups, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befinden, bieten attraktive Investitionsmöglichkeiten. Die Bank verfügt über fundierte Kenntnisse über die Bedürfnisse der Family Offices und kann daher passende Direktbeteiligungen vermitteln. Gleichzeitig hat die Bank ein umfangreiches Netzwerk von Unternehmen, die sie bei Finanzierungsrunden unterstützt.
Die Bank vermittelt zwischen Unternehmern und Family Offices und bringt sie gezielt zusammen. Sie bietet eine Plattform und organisiert Veranstaltungen, um den Austausch und die Zusammenarbeit zu fördern.
Ziel der Bank: Börsengänge für erfolgreiche Unternehmen
Die Privatbank verfolgt im Investmentbanking das Ziel, Unternehmen den Weg an die Börse zu ebnen. Dafür konzentriert sie sich auf Late Stage Growth Companies, die bereits eine gewisse Reife erreicht haben und Finanzierungsrunden im Wert von mindestens 20 Millionen Euro oder mehr durchlaufen.
Mit ihrer Beteiligung an Finanzierungsrunden hat die Bank deutsche Unternehmen im Bereich grüne Technologie erfolgreich unterstützt und dabei Unternehmerfamilien miteinander vernetzt. Die Investoren sind nicht nur von den guten Geschäftszahlen beeindruckt, sondern haben auch einen positiven Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Die Bank legt großen Wert darauf, Start-ups in ihren frühen Phasen zu fördern und zu unterstützen. Sie arbeitet eng mit ausgewählten Kooperationspartnern zusammen, die über umfangreiches Know-how in der Finanzierung von Start-ups in ihren frühen Entwicklungsstadien verfügen.
Die Bank fungiert als Bindeglied zwischen verschiedenen Netzwerken von Investoren und ermöglicht so den Austausch von Kapital und Ressourcen. Durch diese Vernetzung entstehen neue Chancen für Start-ups, ihr Wachstum zu beschleunigen und ihr Geschäft auszubauen. Darüber hinaus bietet die Bank den direkten Austausch zwischen Start-ups und etablierten Unternehmern an, um von deren Fachwissen und Erfahrungen zu profitieren.
Meinschien geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Jahren nur wenig verändern wird. Die anhaltend hohe Inflation und die hohen Zinsen werden dazu führen, dass Investoren vorsichtiger agieren und weniger Kapital zur Verfügung stellen.
Auch in Zukunft werden sich in Deutschland weiterhin erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer durchsetzen können, sofern sie über eine klare Wachstumsstrategie verfügen und einen nachvollziehbaren Plan zur Erreichung der Profitabilität haben.
In Deutschland gibt es nach wie vor eine starke Unternehmerkultur, die weiterhin florieren wird. Die Zusammenarbeit zwischen Family Offices und Start-ups eröffnet interessante Möglichkeiten, um den Unternehmergeist zu unterstützen und erfolgreiche Unternehmen zu fördern.
