Bauindustrie: Auftragsrückgang und Umsatzminus belasten den Markt

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Die Bauindustrie befindet sich in einer besorgniserregenden Situation, da der Auftragseingang im April erneut zurückgegangen ist. Dieser negative Trend hält bereits seit dreizehn Monaten an und wirkt sich nun auch auf den Umsatz aus, der zweistellig im Minus liegt. Die Branche ist dringend auf neue Aufträge angewiesen, um zukünftige Umsätze und Gewinne zu generieren.

Bauindustrie verzeichnet Auftragsrückgang von 10,3 Prozent im April 2023

Im April 2023 musste das deutsche Bauhauptgewerbe einen Auftragsrückgang von 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat hinnehmen. Innerhalb des Zeitraums von Januar bis April sanken die Aufträge sogar um 16,9 Prozent. Auch im Vergleich zum Vormonat gab es einen Rückgang von 1,3 Prozent. Trotz eines nominalen Umsatzwachstums von 2,7 Prozent brachen die realen Umsätze um 10,8 Prozent ein, bedingt durch die deutlich gestiegenen Preise für Baumaterialien und Baukosten. Insgesamt beträgt das Umsatzminus für die ersten vier Monate 8,9 Prozent.

Wohnungsbau leidet unter Investitionsstreik: Auftragseingang drastisch gesunken

Der Wohnungsbau leidet unter einem deutlichen Rückgang der Aufträge, der hauptsächlich auf den Investitionsstreik der privaten und gewerblichen Investoren zurückzuführen ist. Im April sank der Auftragseingang um 29,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, und für die ersten vier Monate beträgt das Minus sogar 34,6 Prozent. Dies ist angesichts des Rückgangs der Wohnungsbaugenehmigungen im gleichen Zeitraum von 27,3 Prozent nicht überraschend. Die fehlenden Aufträge führen zu einem Mangel an Wohnungen in der Zukunft, was die bereits bestehende Knappheit weiter verstärken wird.

Bauindustrie: Wohnungsbau schwächelt, andere Sparten können nicht ausgleichen

Trotz eines positiven Orderplus im Wirtschaftstiefbau und öffentlichen Hochbau im April konnte der starke Einbruch im Wohnungsbau sowie die Rückgänge in anderen Bausparten nicht ausgeglichen werden. Über den Zeitraum von Januar bis April hinweg verzeichneten alle Bereiche der Bauindustrie ein reales Minus. Dieser Trend bereitet Sorge für die nahende Zukunft der Branche, was sich in der pessimistischen Einschätzung der Bauunternehmen für die kommenden sechs Monate widerspiegelt. Laut dem ifo Konjunkturtest im Mai erwarten 39 Prozent der Befragten eine ungünstigere Geschäftslage. Im Wohnungsbau sind es sogar 57 Prozent – ein neuer Rekord für den Monat Mai.

Bauindustrie vor großen Herausforderungen: Auftragsrückgang und Umsatzminus

Die Bauindustrie sieht sich momentan mit großen Herausforderungen konfrontiert. Der anhaltende Rückgang bei den Aufträgen und der negative Umsatztrend verdeutlichen die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Wiederbelebung der Branche. Trotz dieser schwierigen Situation eröffnen sich jedoch auch Chancen, die es zu erkennen und zu nutzen gilt. Eine erhöhte Investitionstätigkeit im Wohnungsbau sowie eine verstärkte Förderung von öffentlichen Bauprojekten könnten Impulse setzen und die Baukonjunktur wieder ankurbeln. Es liegt nun in der Verantwortung von Politik und Wirtschaft, gemeinsam Lösungen zu finden und die Bauindustrie langfristig zu stärken.

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